Unser Beitrag zu den Social Engagement Awards der Munich Re zur Förderung von gesellschaftlichem Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.
Ende April haben wir uns aus Luxemburg mit einigen KollegInnen auf den Weg in das Hochwassergebiet an die Ahr gemacht.
Der Ukraine-Krieg, die Spritpreise und Corona-Infektionen lassen die Zahl der freiwilligen Helfer im Ahr-Flutgebiet zurückgehen. Gerade an Wochenenden fehlen nach Angaben der Zuständigen bis zu 200 tatkräftige HelferInnen, zumal Handwerksbetriebe völlig überlastet sind oder die Finanzierung der Arbeiten vielfach immer noch ungeklärt ist. Daher freuen sich die Organisatoren vom „Helfer-Shuttle“ ganz besonders, wenn sogenannte „Ersttäter“, wie wir es nun waren, noch den Weg an die Ahr finden.
Nach einer kurzen Stärkung und einem wärmenden Kaffee ging es dann, ausgestattet mit Arbeitsmaterial für den Tag, mit dem Helfer-Shuttle zu unserem Einsatzgebiet in Ahrweiler direkt an der Uferpromende der Ahr.
Bei der Begrünungsaktion mit dem wortspielerischen Namen „We Ahr back“ gibt es laut dem Helfer-Shuttle-Service nach dem Eingang von 365 Anfragen von Flutopfern für insgesamt mehr als 76.000 Quadratmeter Gärten einen „Aufnahmestopp“. Pflanzen, Samen und Rollrasen werden gespendet.
Es ist erschreckend zu sehen, wie viele Häuser noch unbewohnt, gar zerstört sind und noch nicht klar ist, ob eine Renovierung möglich ist oder eben ein Abriss erfolgen muss.
Wir sind vor Ort von den Hauseigentümern herzlich empfangen worden und haben uns auch gleich voller Tatendrang an die Aufforstung des verwüsteten Gartens gemacht. Die Fläche musste von Unkraut, alten Grasbüscheln und Steinen befreit und begradigt werden. Unzählige Schubkarren Mutterboden mussten transportiert und verteilt werden.
Als dann aber die vielen schweren Rollen Rollrasen endlich kurz vor 17 Uhr verlegt waren, sah man, dass sich die Mühe gelohnt hat. Das Ergebnis kann sich sehen lassen! :-)
Es war ein rundum gelungener, aber auch sehr anstrengender Tag. Es ist kaum vorstellbar, wie dankbar und glücklich die betroffenen Anwohner sind, wenn sie am Abend nach über 9 Monaten wieder in einen grünen Garten blicken und nicht mehr auf eine braune Brachfläche schauen müssen.
Wie es sich gehört, haben wir den arbeitsreichen Tag trotz Müdigkeit bei einem gemeinsamen Bier ausklingen lassen. Die Freude etwas Gutes getan zu haben, hat die Strapazen des Tages vergessen lassen.
An der Ahr werden weiterhin dringend HelferInnen benötigt. Daher ist jeder herzlich willkommen anzupacken. Registrieren kann man sich unter:
https://www.helfer-shuttle.de/registrierung/
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